Oktober 2023

Veränderungen können verunsichern, Angst auslösen, bieten jedoch auch eine neue Möglichkeit und neue Chancen.

Als unser langjähriger Teamleiter vor Ort in unseren Projekten in Indien mir mitteilte, dass er seine Aufgabe als Teamleiter abgeben werde, wurde mir doch etwas mulmig. Der Teamleiter Krushna war seit Anfang an dabei. Er hat uns sein Dorf vorgestellt und uns gebeten, in seinem Dorf den Menschen zu helfen. Das war genau vor neun Jahren. Seither ist soviel passiert. Wir arbeiten nicht nur in Krushna´s Dorf, sondern in 15 weiteren Dörfern in der Umgebung. In vier davon intensiver. In diesen Dörfern kommen die Kinder in unsere Kids Care. Auch in den elf weiteren könnten wir sicherlich auch noch mehr bewirken; da gehen wir jedoch Schritt für Schritt voran. Ein weiteres Dorf werden wir bald noch dazu nehmen, so dass auch diese Kinder unser Angebot des Kids Care wahrnehmen können. Medical Camps haben wir in diesem neuen Dorf bereits begonnen und haben auch schon ein Haus gebaut. Einer Familie die es dringend benötigte.

Nun zurück zu unserem Teamleiter, der das noch sehr gut in Schwung gehaltene Schiff verlässt (-:

Ich möchte nun eigentlich gar nicht so viel über ihn erzählen, denn in unserem nächsten Podcast ist Krushna zu Gast und er kann selbst erzählen, warum er die Arbeit des Teamleiters aufgibt und mit welcher Arbeit er Hope is life weiterhin unterstützt. Was er berichtet ist sehr spannend und ich bin froh, dass er sich auf seinen Weg macht und seinen Wünschen folgt, sein Dorf noch mehr zu unterstützen (falls du noch mehr darüber wissen möchtest, hör dir den Podcast auf unserer Website www.hope-is-life.ch oder über Spotify an).

Nun mussten wir einen neuen Teamleiter suchen. Die Suche gestaltete sich schwierig, da es eine Herausforderung ist, eine Person mit einer guten schulischen Ausbildung zu finden. Die meisten jungen Menschen, die eine gute Ausbildung haben, verlassen das Dorf oder sogar das Land. Sie wollen gutes Geld verdienen und sind dafür bereit, ihre Familien monatelang nicht zu sehen.

Wir hatten jedoch grosses Glück. Nach einigen Wochen Suche hat sich bei uns Krushna´s Studium-Freund gemeldet. Er lebt nur ein paar Kilometer entfernt von unseren Projektdörfern. Durch seinen Wunsch bei seiner Frau, seinem Kind, den Eltern und seinem jüngeren Bruder zu bleiben, suchte er eine Arbeit in der Nähe. Auch er ist Pharmazeut wie Krushna und hat die Erlaubnisse Medical Camps durchzuführen. Die Pharmazeuten dürfen Diagnosen von hier vor Ort häufig vorkommenden Krankheiten stellen und ebenso die notwendigen Medikamente abgeben. Also genau das, was wir suchten.

 

       

Krushna (Arzt im Studium)            Bikash (neuer Teamleiter und Apotheker)  

Schon im ersten Gespräch war der «neue Krushna» (-: , sein Name ist Bikash, sehr sympathisch, ehrlich und überdurchschnittlich motiviert. Weitere Gespräche fanden statt und am Ende haben wir uns einstimmig für Bikash entschieden. Wir waren sehr froh, wieder einen Apotheker einstellen zu dürfen, denn nach jahrelanger Abwesenheit von Malaria und Dengue-Fieber wurde der Staat Orissa geradezu überrollt mit Fällen dieser Erkrankungen. Auch in unseren Dörfern hatten und haben wir viele Fälle mit Malaria und Dengue-Fieber. Wir brauchen also einen Teamleiter der im medizinischen Bereich sehr kompetent ist, um uns zu helfen, diese Erkrankungen wieder zu eliminieren.

Bikash ist nun schon seit 1,5 Monate unser neuer Teamleiter in unseren Dörfern. Er macht ebenso Medical Camps und Aufklärungsarbeit über hygienische Vorsorge und wie Krankheiten verhindert werden können. Wir alle sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Er bringt frischen Wind ins Team, hat ein Auge für Verbesserungsmöglichkeiten und steckt sein ganzes Herzblut in seine Arbeit.

Nun wird Bikash nicht nur die vorher genannten Aufgaben übernehmen, sondern er darf mit uns eine ganz neue Ära einläuten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Entstehen unserer Klinik

Ganz aufgeregt, darf ich euch die unerwartete Nachricht verkünden, dass wir eine kleine Klinik aufbauen. Wir wollen unsere Medizinische Projekte erweitern und den Menschen in unseren Gebieten noch mehr bieten, um Krankheiten zu verhindern oder zu heilen. Warum ist das ganze unerwartet… Eigentlich war erst die Idee, dass wir zwei Zimmer bauen, um unser Ambulanzteam, dass wir vergrössern werden, während der Arbeitszeit unter einem Dach zu haben. Aus diesen zwei Räumen entstand jedoch der Gedanke, auch ein Büro für unsere medizinischen Projekte und ein Untersuchungsraum mit kleinem Labor einzurichten. Und so entstand der Gedanke einer kleinen Klinik. Erst werden wir mit vier Räumen und einer Küche beginnen und dann planen wir, einen zweiten Stock auf diese Räume zu bauen, um Platz für Patienten zu haben, so dass wir diese nicht nur ambulant, sondern einige Menschen auch stationär betreuen können. Ebenso wollen wir Ärzten aus verschiedenen Fachgebieten, die von weit herkommen, eine Übernachtungsmöglichkeit anbieten, so dass sie ihre Dienste gerne für ein paar Tage im Jahr in unseren Dörfern anbieten. Diese Veränderungen werden für die Menschen vor Ort sehr unterstützend sein und es ist ein grosser Schritt, um unsere medizinischen Projekte zu professionalisieren und somit noch kompetentere Hilfe anbieten zu können.

Wie lange wir auf die Eröffnung der Klinik warten müssen, wissen wir leider noch nicht. Für die Bewilligung kann es ein paar Wochen oder auch bis zu 3-5 Monate dauern. Das kann man hier vor Ort nie genau voraussagen. Bis dahin werden wir uns jedoch schon mal intensiver um die Menschen vor Ort kümmern, noch mehr Dörfer besuchen und auch da medizinische Camps und Aufklärungsarbeit durchführen.

 

Alles Liebe

Andrea